Zu Besuch beim Eulenhof

Ein halbes Jahr ist es nun schon her, dass ich Lea und Moritz besucht habe um Sie und ihr Projekt zu portraitieren. Ich möchte hier so gerne von Ihnen und ihrer Arbeit erzählen, denn sie haben mich inspiriert und beflügelt. Das Portrait des Eulenhofes ist ein Einblick darein, was mit etwas Glück, viel Mut und viel harter Arbeit möglich ist.

Das erste mal das ich sie besucht habe war auf einem von ihnen organisiertem Sommerfest, wo meine Schwester Sophie aufgetreten ist und mich mitgenommen hat. Auf diesem Fest hatte Lea eine Aktion organisiert, bei der alle anwesenden Gäste dazu eingeladen wurden ihren Traum auf ein Fähnchen aus Stoff zu malen. Lea hatte aus ausrangierten Stoffen viele Din A4 große Fähnchen geschnitten und an eine sehr lange Schnur genäht, welche dann später auf dem Fest zwischen den Wipfeln der großen Scheune aufgehängt wurde. Nun kann der Wind dort durch die Fahnen wehen und dafür sorgen, dass alle diese Wünsche in Erfüllung gehen. Ich habe mich sehr gefreut, als ich bei meinem zweiten Besuch die Fahnen dort hängen sah und konnte sogar noch das Fähnchen ausmachen, welches ich bemalt hatte. Was für eine schöne Idee und ich finde es hoch motivierend, wenn sich Jemand für unsere Träume interessiert und sie dann sogar noch aufhängt.

Später auf dem Fest durfte ich mir den Bauwagen, den Lea und Moritz selber aus recycelten Materialien ausgebaut haben, ansehen. Der hat mich echt geflashed. Ich fand ihn Wunderschön. Ihr könnt ihn auch auf den Fotos unten bewundern. Die Terrasse bzw. der Wintergarten und auch die Treppe dorthin sind aus alten Paletten gefertigt (die wärmebahandelt waren und nicht mit Chemikalien haltbar gemacht wurden), die Glasfenster von einem Kindergarten der diese aussortiert hatte und das Dach des Wintergartens besteht aus wiederverwendeten Wellblechelementen einer alten Scheune. Die Innenverkleidung des Bauwagens ist ebenfalls aus wiederverwendeten wärmebehandelten Paletten entstanden.

Bei meinem Besuch für das Interview haben die beiden mich herumgeführt und mir erzählt wie sie zu dem Hof gekommen sind. Sie haben den Hof nämlich tatsächlich durch Zufall geschenkt bekommen. Seit drei Jahren sind sie nun dabei ihn umzuwandeln. Haben erstmal ordentlich Müll weggeschafft (wie ihr auch unten im Interview lesen könnt), ein Kompostklo gebaut und den alten Bauwagen restauriert. Sie haben beide mit der Annahme des Hofes einen Sprung ins kalte Wasser gewagt und bereuen es den Erzählungen nach nicht. Was mir aufgefallen ist, während ich mich genauer umsehen durfte, waren  Details wie die aufgehängten Windspiele, die selbstgemalten Schilder, die Bemalung an der Wand in der Küche, die Klarheit im Wohnwagen, die Aufgeräumtheit und auch, dass die beiden so gut wie kein Plastik verwenden.

Am meisten beeindruckt hat mich die Erzählung und das Ergebnis der Aktion ein ganzes antikes Haus (das außerhalb des Hofes lag und verschrottet werden sollte) zu recyceln. Sie haben alle wiederverwendbaren Materialien zusammengetragen und dann zu sich auf den Hof, zum Lagern und zum Hausbau, geholt. Darunter Lehmsteine, loser Lehm, Dachbalken, Fenster und solche, mir vorher völlig unbekannten Lehm-Stroh-Rollen für das fertigen von Decken. Auf dem eigenen Hof haben sie mittlerweile schon zwei Räume fertig restauriert, darunter die Küche mit Bad. Sie erzählten mir nach 1,5 Jahren duschen bei Freunden sei das echter Luxus gewesen.

Im Gemüsegarten den Lea anpflanzt wachsen Lauchzwiebeln, Möhren, Kürbisse und Erdbeeren, auf dem Gelände verteilt viele Obstbäume, darunter verschiedene Pflaumensorten, Äpfel und Trauben. Später möchten die beiden auf dem Gelände verteilt “wilde Inseln” entstehen lassen, in welchen Sträucher und Obstbäume ungestört wachsen können.

Der wilde Gemüsegarten

Am Ende habe ich das aufgenommene Interview sehr wenig gekürzt und es fast Wort für Wort hier aufgeführt, denn ich fand es faszinierend wie die beiden sich in der Unterhaltung ergänzen und auch fand ich fast alles gesagte wichtig und spannend. Ich wünsche euch viel Spaß dabei das Interview zu lesen.

Was gefällt euch am besten an diesem Leben?
Lea: Ich bin total dankbar dafür, dass wir hier so frei leben können. Wir sind so frei, dass wir jeden Tag entscheiden können, was machen wir und wie lange. Dies hier ist ein Ort, wo wir unsere Träume verwirklichen können.
Moritz: Dass man sich selbst verwirklichen kann und sein eigener Herr ist.

Was war eure Inspiration das hier anzufangen den Hof zu starten, also hier anzufangen das zu machen ?
Lea: Der Hof selber. Also wir hatten ja gar keine Vor-Idee. Der Hof kam irgendwie zu uns würde ich fast sagen.
Moritz: Wir wollten auch in den Bauwagen ziehen um Geld zu sparen und um mehr Zeit für andere Sachen zu haben.

Was ist eure Inspiration Morgens aufzustehen und loszulegen?
Moritz: Eigentlich auch wieder, dass wir uns selbst verwirklichen können. Weil es einfach Spaß macht, das wo man selber Lust drauf hat, richtig umzusetzen. Weil man einfach den Elan dazu hat das zu machen. Und das auch längerfristig Leuten zu zeigen, wie man anders Leben kann, für sich selbst gesünder leben kann. Nicht irgendwo knüppeln zu gehen. Sondern weil´s spaß macht. Generell auch früh aufzustehen.
Lea: Das ist ja total neu, dass ich jeden Tag jetzt seit 1,5 Jahren quasi so intrinsisch entscheide, “wann möchte ich aufstehen, was möchte ich machen”. Man wächst ja ganz anders auf. Du hast ja immer die Schule oder Ausbildung die dir sagt, wann du wo zu sein hast. Und das ist voll neu irgendwie und total interessant. Und das Leben zeigt dir dann auch direkt was du magst und was nicht. Wofür Leidenschaft da ist, also wann du richtig Lust hast aufzustehen und was zu machen und wann eben nicht. Zum Beispiel jetzt beim Verputzen, nachdem ich dann ne Woche lang verputzt, habe, hatte ich keine Lust mehr die Decke mitzumachen. Und Moritz war dann 2-3 Stunden früher als ich wach und hat dann daran gearbeitet. Also ich mach auch viel mit aber Lust hab ich schon mehr beim Einwecken und im Garten und so.

Wie viele Stunden arbeitet ihr ca. in der Woche. Also das was ihr Arbeit nennen könnt? Ich für mich zählen auch Ernten und Einmachen als Arbeit. Also Alles.
Moritz: Im Durchschnitt von 8 bis 18 Uhr. Häufig auch Samstag und manchmal Sonntag. Aber Sonntag ist schon lange her, Sonntag ist Ruhetag. 40-50 Stunden bei mir.
Lea: 20, vielleicht 30. Und Essen machen und Sauber machen. Bisschen weniger als Moritz.

Gibt es eine Vision, habt ihr eine Vision von dem Hof?
Lea: Unsere Vision ist noch im entstehen. Wir haben unheimlich viele Ideen. Und so ganz grob: Das es ein Ort der Begegnung sein soll. Weil ich so dankbar bin, ich möchte das auch den Menschen, der Welt zurück geben. Dass wir hier Leben können und einfach so leben können, wie wir wollen. Und die Vision ist nachhaltig zu leben, so nachhaltig wie es geht. Also wir wollen ökologisch, Ressourcen schonend und wertschätzend der Umwelt gegenüber leben. Als Begegnungsstätte für ökologisches Bauen, Permakultur und Gärtnern, dass das eben so ein Ort wird wo man voneinander lernen kann. Das ist die Vision.
Moritz: Dazu kommt noch das was noch übrig ist von alten Kulturen und Kulturtechniken zu erhalten
Lea: Das wir die Arbeit, und ich will das gar nicht mehr Arbeit nennen, dann mit den Menschen teilen die uns besuchen kommen.

Was sind eure Wünsche oder Träume für das Projekt? Das ist vielleicht noch ein bisschen anders
Moritz: Für mich ist es auf jeden Fall, dass man weiterhin so gut Leute und Sachen und Gruppen findet die in Resonanz damit sind, die hierher kommen und dass man sich austauscht und sich gegenseitig weiter bringt. Und das es weiterhin so gut klappt.
Lea: Das vielleicht sogar auch das Dorf uns immer interessanter und attraktiver findet und mit uns in Kontakt tritt. Das war ja jetzt das erste Mal durch das Hoffest so, wo wir einige Nachbarn eingeladen haben und die haben ja auch ein großes Wissen. Dass man einfach noch mehr in Kontakt kommt und einAustausch stattfindet hier in der Region, das würde ich gut finden. Und ich hoffe, dass unsere Beziehung lange hält und wir weiterhin, na das zusammen hier umsetzen können. Das wäre natürlich toll.
Moritz: Unsere Ehe, nicht unsere Beziehung 🙂

Was eine der größten Herausforderungen bis jetzt und wie habt ihr sie überwunden?
Moritz: Also irgendwelche gedanklichen Sachen halt, mit denen man sich beschäftigt. Körperlich war das der Hausabriss, da hab ich mich sehr vor gegrault. Und in ein paar Monaten haben wir den dann geschafft. Und so viel im Aussen, jeden morgen immer wegfahren, ich bin gerne hier und steh hier morgens auf und fang hier an zu arbeiten und bin nicht so gerne Tagelang immer weg.
Melea: Meinst du den Hausabriss, wo ihr das Haus recycled habt?
Moritz: Ja, monatelang immer da hinfahren und Sprit verfahren. Aber dann alles freudig nach Hause bringen.
Lea: Vielleicht für mich einfach der Schritt aus der Großstadt hierhin auf die Baustelle zu ziehen. Was mein Graul war, als ich Kind war. Ich wollte niemals auf der Baustelle wohnen und das wurde dann ja jetzt Wirklichkeit. Und dass wir den Hof angenommen haben.
Moritz: Und den Müllberg
Lea: Und den Müllberg, der Hof war ja voller Müll. Bis zuletzt zum Hoffest haben wir für mehrere 100 Euro Müll weggefahren.
Moritz: In der Scheune war ein so ein riesen Berg. Den habe ich vier Tage lang aufgeladen, weggefahren, aufgeladen und weggefahren.
Lea: Und der war komplett in der Scheune verteilt. Das war auch sehr herausfordernd diesen ganzen Müll zu sortieren. Das war total staubig und dreckig

Was meinst du mit der Gedanklichen Herausforderung, Moritz?
Moritz: Na welche Sachen sich so im Kopf aufbauen, welche Ängste, Als wir zum Beispiel hier das Pferdethema hatten, Tagelang wie verrückt nur nach Pferden im Internet geguckt. Nur kurz was gegessen und dann wieder geguckt. Keine Ahnung, das war jetzt nicht körperlich anstrengend, aber für den Kopf so schlimm. Halt hat Lea schon fast ein Pferd gehabt oder schon bezahlt, den Vertrag unterschrieben aber man kann ja keine Pferd alleine stehen haben.
Lea: Und wir haben halt nach dem zweiten Pferd für Moritz gesucht.
Moritz: Und dann den Schritt zu gehen und doch abzusagen und ne Entscheidungen zu treffen und was damit alles so verbunden ist. Das kann anstrengender sein, als wenn du eine Woche lang Steine schleppst.
Lea: Das war irgendwie zu früh noch. Zu der Zeit hatten wir ja noch nicht einmal eine Duschmöglichkeit hier. Das war wie so ein verliebt sein und auf einmal wurde ich wieder realistisch und hab gemerkt das ist noch viel zu früh, also ich schaff das kräftemäßig noch gar nicht. Und scheinbar zeigt uns das Leben es ist noch nicht so weit, weil du kannst ja kein Pferd alleine artgerecht halten. Und das ist uns halt wichtig, dass wenn wir Tiere halten, diese auch weitestgehend artgerecht leben. Dass sie halt viel Weidefläche haben und dass sie halt nicht in der Box stehen.

Gibt es sonst noch etwas was ihr den Lesern gerne mitgeben möchtet?
Lea: Das man sich einfach trauen muss. Einfach anfangen und machen. Würde ich sagen.
Moritz: Aus Liebe zu sich selbst und zur Natur. Das ist für mich wichtig.
Lea: Und seine Träume lebt und dass es absolut möglich ist, auch so einen Hof geschenkt zu bekommen. Weil das ist ja möglich. Ich hätte das auch nie für möglich gehalten. Man muss nur halt denn Prioritäten setzen, aber wenn man die Leidenschaft und die Lust hat, dann kommt das automatisch.
Moritz: Das ist ja wissenschaftlich bewiesen, das Gesetz der Resonanz. Das alles mit dir resoniert. Und wenn du etwas ausstrahlst kommt das auch wieder zurück, und dann kommen die Leute und die Sachen zu dir oder du zu denen. Das haben wir schon so oft bemerkt. Manchmal innerhalb von Stunden irgendwie so. Wir wollten zum Beispiel Aufkleber für diese Einmachgläser haben irgendwie und drei Stunden später ruft mein Vati an und sagt; kommt mal hier zum Container, hier räumt eine Bürofirma alles aus und schmeisst alles weg. Und dann war das so ein Haufen Blätter mit so Aufklebern die eigentlich für Ordner sind. Und wir so “ey die nehmen wir dafür. Super” Nur so ein Beispiel Und ein Haufen anderer Sachen. Und das gibt mir oft wieder Kraft, das zu wissen, dass wenn man Sachen ausstrahlt, dass die wieder kommen.
Lea: Der Fokus ist halt auch wichtig und das man sich halt traut mal Entscheidungen zu treffen, auch wenn die dann letztendlich “falsch” sind.
Moritz: Und das wichtigste bei einem größeren Projekt ist. Prioritäten setzten. Ziele und Prioritäten setzten. Und wenn man es auch halt manchmal nicht schafft, es als Erfahrung abzustempeln und
Lea: weiterzumachen.

Und gibt es schon eine Möglichkeit euch zu unterstützen? Für Menschen die Interesse haben?
Lea: Ja, indem sie zum Beispiel mit uns in Kontakt treten und fragen. Und wenn sie Lust haben sollten mitzuhelfen, möchten wir auch gerne das was wir gelernt haben an andere weitergeben.
Moritz: Das mindeste und das erste ist der Austausch. Das ist schon eine Unterstützung. Das ist ja auch was wir wollen, Austausch und anderen Menschen helfen. Wer richtig Bock hat hier mit anzupacken, der kommt her. Und Unterstützen ist ja so vielfältig.
Lea: Wenn Jemand zum Beispiel alte Gartengeräte hat, bevor er sie wegschmeisst, kann er uns fragt ob wir die haben wollen.
Moritz: Für mich wäre es schon eine Unterstützung, wenn Jemand bock hat aufs Land zu kommen und so ein bisschen zu Chillen für ein zwei Wochen und hier sein Ding macht und auch dann mal Frühstück für uns macht. Wenn der dann angenehm ist. Man kann ja nicht mit allen. Aber ich glaube man zieht an was man braucht. Also bis jetzt waren immer coole Leute hier.
Lea: Wir haben halt auch noch nicht so viel Möglichkeiten, bis aufs Zelten und häufig haben Gäste auch hier (in der Küche) geschlafen, aber dann tritt man sich schon ein bisschen auf die Füße.
Moritz: Das wird sich ja inzwischen drastisch ändern (weil wir weiter ausbauen). Und ich hab auch mitgekriegt, dass Leute woanders gerne im Zelt schlafen. Also ich glaube wir haben echt zu hohe Ansprüche teilweise.
Lea: Ja das denke ich auch
Moritz: Wir wollen dann halt auch dass die Leute sich wohlfühlen.
Lea: Und wichtig, dass Jeder so seinen Rückzugsort hat finde ich. Sodass Gemeinschaft funktionieren kann.

Wenn ihr sagt ihr würdet gerne weiter geben was ihr wisst. Wo würdet ihr eure Expertise einordnen?
Moritz: Expertise, sag mal genau?
Melea: Na zum Beispiel, Was ich als Besucher hier sehe, ist dass ihr Experten seid, was zum Beispiel das Restaurieren angeht hier, zum Beispiel mit recycelten Lehmsteinen, bautechnisch.
Mortitz: Als Experten im Lehmbau würde ich uns lange nicht benennen.
Melea: Vielleicht können wir es anders benennen?
Moritz: Also wie sehen wir die Möglichkeiten anderen Leuten etwas weiterzugeben.
Melea: Was wären denn die Themenbereiche die ihr gerne weitergeben würdet, wenn Leute sich interessieren?
Lea: unsere Stärken.
Moritz: Ökologisches Bauen, Recyceln. Gerade in Deutschland. Imkern.
Lea: Also ich sehe mich noch nicht so weit als könnte ich großartig viel aus dem Garten weitergeben.
Aber manche Leute wissen vielleicht noch weniger als ich, also das glaub ich auch.
Moritz: Wenn ich irgendwas lernen will, dann geh ich auch am liebsten dahin und mach einfach mit.
Lea: Und Jeder weiss halt etwas. Einer weiss was das der andere nicht weiss. Also als Gartenexpertin würde ich mich jetzt nicht betiteln, aber ich weiss wahrscheinlich Sachen, die Andere nicht wissen. Vielleicht.
Melea: Also ökologisches Bauen und Garten. Fällt euch noch was ein?
Moritz: Also minimalistisch Leben und Tipps und Tricks, dass man nicht so hohe Grundkosten und nicht so hohe Ansprüche hat, sodass man auch Zeit für solche Projekte anderen Sachen hat.
Lea: Das ist halt immer die Frage: Zeit oder Geld? Also ich bin total Dankbar, dass wir mittlerweile von den Einnahmen unserer Kunstprojekte leben können. Und ich empfinde uns da auch als bevorteilt. Es gibt halt auch viele Menschen, die halt nicht bevorteilt sind, die auf Harz 4 angewiesen sind und dann auch in diesen Zwängen und Bewerbungstrainings unterliegen und sich überhaupt bewerben müssen und so weiter.
Moritz: Man kann ja auch kleiner anfangen. Muss ja auch Niemand so größenwahnsinnig anfangen wie wir.
Lea: Meiner Expertise als Sozialarbeiterin bin ich so kritisch gegenüber, weil ich das so systemkritisch sehe. Die Situation, dass ich angestellt bin in einem Staat der Armut produziert um Armut zu reduzieren und Menschen wieder Dingbar, also tätig zu machen und das will ich nicht sein. Ich bin so glücklich dass ich hier so leben kann. Auch wenn ich manchmal Moritz Meinung nach nicht so viel tue, brauche ich das auch irgendwie. Ich bin ein Mensch der sich viel zurück zieht und auch seine Ruhe braucht. Deswegen leben wir auch noch nicht in Gemeinschaft. Weil ich mich halt auch gerne mal ein zwei Tage einfach zurück ziehe. Und in der normalen Arbeitswelt ist das schon schwierig, da muss man sich dann ne Krankschreiben holen oder so.

Melea: Was mir noch einfällt, was du mal erzählt hast ist, dass du auch mit Kindern hier arbeiten möchtest. Magst du darüber noch was sagen?
Lea: Mein Traum wäre es die Kinder aus der Region einzuladen, dass die hier den Ort haben und auch hier sein können wenn sie Interesse haben. Dass die auch mitmachen können beim Gärtnern. Genau das ist so ein Traum. Dass die Kinder, die jetzt hier leben auch einen Ort haben können, wo sie sich treffen. Sodass sie nicht drinnen sitzen. Indem wir hier auch unsere Träume leben, macht es das attraktiv für Kinder. Auch die Nachbarskinder sind gerne hier.

Vielen Dank für das schöne Interview!

Wer sich für Ökologisches Bauen, Minimalismus, mit wenig Geld leben oder Recycling interessiert und sich mit den Beiden vernetzen möchte, erreicht Lea unter dieser Emailadresse: l.naether@gmx.de

Und Moritz unter dieser Emailadresse:  moritzwehde@posteo.de (Posteo ist ein grüner Emailanbieter)

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